Umwege mit Happy End

von Andreas Becker Veröffentlicht am:

Meistens sieht der Idealfall eines Recruiting-Prozesses so aus, dass er für alle Beteiligten schnell und wunschgemäß verläuft. Das freut uns und unsere Kunden und Kandidaten, auch wenn es dabei eher selten eine spannende Geschichte zu erzählen gibt. Christoph Steinert erinnert sich an zwei Fälle, die nicht ganz so ideal verliefen. Jedenfalls am Anfang.

Den richtigen Kandidaten finden, ist die eine Sache. Geduld, das richtige Timing und ein Quäntchen Glück sind eine andere, erinnert sich Christoph Steinert an einen Recruiting-Prozess, bei dem der Erfolg etwas länger auf sich warten ließ, dafür aber umso nachhaltiger eintrat. „Der Kunde war ein Hersteller für Farben und Lacke für den Profibereich. Sie suchten einen Innendienstleiter für eine Nachfolgeregelung. Ich konnte einen sehr jungen, 28-jährigen Kandidaten ausfindig machen, der auf die Position ideal passte. Leider entschied er sich für eine andere Option, so dass die Stelle dann mit jemand anderem besetzt wurde.“ Dies sollte aber noch nicht das Ende der Geschichte sein. Ein paar Monate später hatte die Alternativbesetzung bei Steinerts Kunden die Position aus familiären Gründen aufgegeben. Unser Berater nahm die Suche erneut auf und beschloss, den ursprünglichen Wunschkandidaten noch einmal zu kontaktieren. Doch dieser kam ihm zuvor. „Noch bevor ich ihn anschreiben konnte, meldete er sich wieder bei mir. Er hatte in der Zwischenzeit schon eine zweite Position angenommen bei einem Unternehmen, das ihm ein sehr lukratives Gehalt angeboten hatte. Innerhalb der Probezeit hatte er dann aber gekündigt. Das Gehalt hatte wohl gestimmt, der Rest aber eher nicht. Insofern hatte er also in der Zwischenzeit zwei Erfahrungen gemacht, zu denen auch gehörte, dass Geld allein eben auch nicht glücklich macht. So wurde er dann tatsächlich, wie ursprünglich von mir erhofft, bei meinem Kunden als Vertriebsinnendienstleiter angestellt.“

Ein ähnlich glückliches Timing in zweiter Instanz gab es bei einem Recruiting-Prozess für einen großen Elektrohandwerkszeug-Konzern. „Es ging hier um eine Vakanz im Bereich Trade/Marketing. Die Herausforderung bestand in einer relativ engen Profilbeschreibung für den Baumarktbereich. In drei Wochen hatte ich zwei passende Kandidaten vorgeschlagen, beide wurden vom Kunden eingeladen. Das Gespräch mit dem ersten lief dann allerdings so gut, dass mir der Kunde sagte, man sei sich gleich einig geworden. Das hat mir natürlich ein sehr unangenehmes Telefonat bereitet, da ich die zweite Kandidatin wieder ausladen musste. Sie trug es allerdings mit Fassung und sollte dafür noch belohnt werden. Drei Monate später suchte derselbe Kunde einen zweiten Mitarbeiter für den Bereich. Ich ging wieder auf sie zu und diesmal klappte es – sie und mein anderer Kandidat wurden Kollegen.

Ab und zu, wenn man seinen Job gut macht, fügen sich die Dinge mit etwas Geduld also einfach etwas später. Manchmal sogar besser, als man anfangs erwartet hatte.

Christoph Steinert, Teamleiter Technology & Personalberater

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